Logo der Apotheken Umschau

Viele Menschen mit Diabetes müssen regelmäßig Insulin spritzen, um ihre Blutzuckerwerte zu senken. Dazu ist es vor allem wichtig, dass sie die Menge an Kohlenhydraten in ihrem Essen richtig einschätzen. Anhand dieser sogenannten Brot- oder Kohlenhydrateinheiten können sie berechnen, wie hoch ihr Insulinbedarf ist.

Doch die Menge an Insulin, die zum Gegensteuern bei einer bestimmten Menge an Kohlenhydraten benötigt wird, ist nicht immer gleich. Zum einen ändert sich der Insulinbedarf im Tagesverlauf: Morgens ist er meist höher als abends, um die Mittagszeit ist er am niedrigsten. Für die gleiche Menge Kohlenhydrate müssen Betroffene deshalb zum Frühstück möglicherweise mehr Insulin spritzen als beim Mittagessen. Verantwortlich für diese Unterschiede sind Hormonschwankungen im Tagesverlauf. Denn zur richtigen Berechnung benötigten Korrekturfaktor legt in der Regel die Arztpraxis in Absprache mit der betroffenen Person fest.

Außerdem kann der Insulinbedarf bei Erkrankungen, insbesondere Fieber, sowie bei Verletzungen, Operationen oder Stress-Situationen ansteigen. Das Gleiche gilt für bestimmte Medikamente, vor allem Kortisonpräparate. Bei einer Gewichtszunahme verschlechtert sich die Insulinwirkung oft, der Bedarf steigt an. Abnehmen verringert dagegen meist die benötigte Insulinmenge.

Wie sie ihren Insulinbedarf jeweils anpassen müssen, sollten Menschen mit Diabetes in einer Schulung lernen und mit ihrer behandelnden Arztpraxis besprechen. Da die Veränderungen von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfallen können, ist es zum Teil aber auch ein Lernprozess. Bei neuen oder ungewöhnlichen Situationen deshalb am besten regelmäßig die Blutzuckerwerte messen und bei Fragen mit der Arztpraxis Rücksprache halten.